DIE GAMBE ZU BACHS ZEITEN

Johanna Rose & Javier Núñez Duo

Karl Friedrich Abel (1723-1787):ArpeggioCarl Philipp Emanuel Bach (1714-1788): Sonate für Viola da Gamba und Basso Continuo in D DurAdagio ma non tantoAllegro di moltoAriosoJohann Sebastian Bach (1685 – 1750):PreludioFugaCarl Philipp Emanuel Bach: Sonate für Viola da Gamba und Basso Continuo in C DurAndanteAllegrettoAriosoKarl Friedrich Abel: Solo a Viola da GambaAdagioAllegroJohann Sebastian Bach: Sonate für Viola da Gamba und Cembalo in g moll BWV1029VivaceAdagioAllegro Johanna Rose Viola da gambaJavier Núñez Cembalo

Die Gambe, deren Ursprünge nach Valencia in Spanien zurückzuführen sind, verlebte ruhmreiche Zeiten in Spanien, später in Italien, England und Frankreich. Sie ist wohl eines der vollständigsten und feinsten Intrumente der Musikgeschichte. Ihr Ruhm blieb bis in die Zeiten von Johann Sebastian Bach und seiner Familie bestehen und erlebte dort nochmal eine besondere Blütezeit.

Die drei Sonaten für Gambe und Cembalo von J.S. Bach, waren wohl Cristian Ferdinand Abel gewidmet , einem excellenten Musiker und Gambisten, der am Hofe in Köhten angestellt war und dort unter der Leitung von Johann Sebastian Bach musizierte. Die dritte dieser Sonaten in G-Moll werden wir in unserem Konzert hören.Nicht viel später, interessierte sich auch Carl Philipp Emanuel Bach, der am Hofe Friedrichs des Grossen in Berlin tätig war, für dieses wunderbare Instrument, und widmete ihr ebenfalls drei Sonaten, von denen wir die C-Dur und D-Dur Sonate für Gambe und Continuo in unser Proramm mithineingenommen haben. Diese Sonaten waren wahrscheinlich dem Hofgambisten Ludwig Christian Hesse gewidmet, dem einzigen derzeitigen Gambisten der Berliner Hofkapelle. Die Sonaten sind spieltechnik hoch anspruchsvoll und geben der Gambe eine ganz besondere Möglichkeit sich auszudrücken und sich in aller Virtuosität darzustellen; Ein Spiegel der Zeit Carl Philipp Emanuel Bachs, einer Zeit in der die Gambe eigentlich nur noch sehr spärlich gespielt wurde, weil sie grösstenteils schon vom Violoncello ‘ersetzt’ worden war.Wie es allgemein üblich war, übernahmen auch andere Söhne Bachs und Abels das Handwerk ihrer Väter und so trafen sich in London ganz zufälligerweise Johann Christian Bach und Carl Friedrich Abel, die die berühmten ‘Bach-Abel ‘concerts’ ‘ gründeten, die ersten Abonnamentkonzerte der englischen Geschichte.Abel war ein fabelhafter Improvisator auf der Gambe. Einige der Solostücke, die er wahrscheinlich einfach so daherimprovisierte und die einen ‘Diamanten’ des kompletten Gambenrepetoires darstellen sind in seinem Drexelmanuskript zu finden. Und so können wir uns heute in die Zeit Abels zurückversetzen, dem wohl letzten Genie der Gambe: Dem Alkohol verfallen und sich sehr bewusst, dass die Gambe bald ins Vergessen geraten werde, liess sich Abel zusammen mit seinem Instrument begraben.